11. November 2017

Ein frischling der allerersten Stunde im Interview: Alex erzählt von mutigen Ideen, grossen Träumen und was sie in der vergangenen Woche am meisten berührt hat. 

Alex, wann war der Moment, als du entschieden hast, dass Zürich einen Mitgliederladen braucht?
Ehrlich gesagt gibt es diesen einen Moment gar nicht. Zu Beginn waren die Sitzungen der frischlinge eher Abende mit Freunden, während denen wir uns über unsere Grundversorgung, kooperative Landwirtschaft und so weiter ausgetauscht haben. Dabei spielte natürlich das Konzept des Mitgliederladens, welches Simon und ich in Leipzig kennengelernt hatten, immer eine Rolle. Es kristallisierte sich aber erst mit der Zeit heraus, dass Zürich eine solche Form des Einkaufens noch fehlt – und die Zeit auch hier reif dafür ist!

Nun, zwei Jahre später, hat das Projekt so richtig Form angenommen und die grosse Unterstützung zeigt, dass viele andere Menschen auch an das Projekt glauben. Was bedeutet Dir das?
Das ist wunderbar! Es gibt mir, uns allen, Mut und Schwung, macht uns sicher auch etwas nervös. Die vielen positiven Rückmeldungen zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind und sich das viele Herzblut lohnt. Ich glaube, die schönste Rückmeldung eines Neumitgliedes ist bisher: Braucht Mut, macht Mut. Das hat mich berührt.

Gab es auch Momente, in denen du Zweifel hattest, ob das alles möglich ist?
Zweifel gibt es immer wieder. Ich glaube, das kennt jeder, wenn man mit wichtigen Entscheidungen oder grosser Verantwortung konfrontiert ist. In diesen Momenten fühle ich mich aber durch unser super Team sehr gut gestützt. Und schliesslich findet man nur heraus, ob etwas möglich ist, wenn man es tatsächlich ausprobiert, oder?

Wo siehst Du die nächsten Herausforderungen und wie wollen die frischlinge diese meistern?
Wir versuchen, in kleinen Schritten zu denken und unsere Energien auf die derzeitigen Herausforderungen zu konzentrieren: neue Mitglieder für die frischlinge zu gewinnen und möglichst viele Leute von dieser Sache zu überzeugen! Klar blinzelt man ab und zu auf alles, was nachher kommen mag: Lokalsuche, Quartiervernetzung, Sortimentsgestaltung, und so weiter… Doch zuerst müssen wir uns sicher sein, dass die finanzielle Basis steht.

Und wo siehst du die frischlinge in zwei Jahren?
Oh, das ist eine schöne Frage! Das Träumen darf bei all der Knochenarbeit nämlich nicht zu kurz kommen. Die frischlinge sind in zwei Jahren eine lebendige Genossenschaft, die mit Käsedegustationen das Quartier belebt und durch regelmässige Besuche bei den Produzentinnen den Austausch zwischen Stadt und Land fördern kann. Wir hoffen, durch ein sorgfältig ausgewähltes Sortiment und die frischlinge-Gemeinschaft auch Menschen zu erreichen, welche sich bisher wenig mit Nachhaltigkeit auseinandergesetzt haben. Dann würde ich feiern und sagen: wow, Wahnsinn, was aus einer Idee und einer Handvoll engagierter Menschen alles entstehen kann!

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